Heizungen

Pelletsanlagen

Bei den so genannten Pellets handelt es sich um genormte, zylindrische Presslinge aus getrocknetem und naturbelassenem Restholz wie Sägemehl, Hobelspänen oder Waldrestholz.

Sie sind etwa 10 bis 35 mm lang und haben einen Durchmesser von 6 mm. Die Herstellung, welche bewusst auf chemische Bindemittel verzichtet, erfolgt unter hohem Druck. Als Presshilfs- mittel werden vorwiegend Roggenmehl und Maismehl eingesetzt. Der Heizwert von 2 kg Pellets entspricht etwa dem von 1 m? Erdgas oder 1 l Heizöl. Der Bedarf eines Einfamilienhauses liegt bei etwa 5 Tonnen Pellets jährlich. Beim Pelletseinkauf füllt lediglich ein erminderter Steuersatz von derzeit 7 % an.

Man benötigt diese Pellets zum Betrieb der Holzpellets-Heizung – deshalb ist ein entsprechender Lagerraum erforderlich. Dies kann ein dem Heizungsraum angeschlossener Kellerraum sein, welcher mit Unterkonstruktion aus Schrägböden und einer Transportschnecke ausgerüstet ist.

Eine Lagerung der Pellets kann auch in besonderen Gewebe- / Silobehältern erfolgen.

Weiterhin benötigt man Einblas- und Absaugstutzen sowie Prallschutzmatten. Eine Pellets-Heizung einschl. Montage kostet ungefähr 12.000 Euro bei einer Leistung von 10 und 15 kW, welche der Staat fördert. Kleinere Anlagen sind entsprechend günstiger.

Weitere Fördergelder kann man beantragen, wenn zum Pellets-System eine thermische Solaranlage zur Warmwasserbereitung verwendet wird.

Der Heizungsbetrieb erfolgt folgendermaßen: Der Spezialbrenner der Holzpellets- heizung wird mit den Holzpellets gespeist, welche bei Zentralheizungen mittels Transportschnecke vollautomatisch und je nach Bedarf aus dem Lagerraum entnommen werden. Eine mögliche Variante dazu ist die Brennstoffversorgung über eine Saugaustragung.

Zentralpunkt einer Pellets-Heizungsanlage ist die Brennkammer. Eine elektronische Steuerung regelt die automatische Zündung, welche die Verbrennung in Gang setzt. Sie stellt somit die bestmögliche Relation von Verbrennungsluft, Betriebstemperatur und Brennstoffmenge her.

Aus ökologischer Sicht ist der Betrieb einer Holzpellets-Heizung nahezu CO2-neutral im Gegensatz zu fossiler Energie wie Erdöl oder Erdgas.

Sinnvoll ist der Abschluss eines Wartungsvertrages, damit der ordnungsgemäße Betrieb der Holzpellets-Heizung gewährleistet ist. Die Kosten dafür betragen etwa 150 Euro jährlich.

Beachtet werden muss auch, dass die Kehrhäufigkeit bei solchen Heizungsanlagen je nach Bundesland und Verordnung etwa 4mal im Jahr beträgt, wenn die Anlage bis 15 kW ausgelegt ist. Anlagen über 15 kW sind messpflichtig, dafür aber nur 2mal im Jahr zu kehren.

Die Schadstoffemission ist sehr niedrig, ebenso der Ascheanfall, welcher je Tonne verbrannter Pellets unter 5 kg liegt. Es ist jedoch nicht möglich, andere Materialien als Holzpellets für die Verbrennung einzusetzen. Die entstandene Asche, welche u.a. Phosphor und Kalium enthält, kann man sehr gut als Dünger im Garten verwenden – ansonsten gibt man die abgekühlte Asche in den Hausmüll.

Grundsätzlich können Pellets-Heizungen als sicher bezeichnet werden. In unseren Nachbarländern Österreich und Schweiz, wo das Heizen mit Holz viel verbreiteter ist, laufen solche Anlagen schon seit langem sicher und zuverlässig. Durch mehrere unabhängige Rückbrandschutzeinrichtungen können Brände im Brennstofflager nahezu ausgeschlossen werden. Störungen der Heizungsanlage entstehen nur durch grobe Fahrlässigkeit des Betreibers, denn sie sind einfach zu bedienen und benötigen keine Überwachung.